Die Anfänge – Samuel Hahnemann (1755-1843)
Der Begründer der klassischen Homöopathie war der Arzt, Apotheker und Chemiker
Dr. Samuel Hahnemann (1755- 1843) aus Meissen.
1810 wurde sein Buch Organon herausgebracht, welches auch heute noch als Standartwerk für jeden ernsthaft arbeitenden Homoeopathen gilt. In diesem Werk erklärt der Autor in Form von Paragraphen wie der Arzt oder Heilpraktiker zu arbeiten hat.
Dr. Christian, Friedrich, Samuel Hahnemann, wurde am 10.04.1755 als Sohn eines Porzellanmalers in Meissen geboren. Der Vater pflegte ihn zu bestimmten Zeiten in einen dunklen Raum einzuschließen, damit der Sohn lerne Probleme selbstständig zu lösen. Sein Schullehrer förderte den begabten Jungen und ließ ihn im Alter von 12 Jahren seine Mitschüler in Griechisch unterrichten. Das Medizinstudium in Leipzig finanzierte er sich durch Französischunterricht und Übersetzungen englischer Fachbücher ins Deutsche. Nach Studien in Wien und praktischen Erfahrungen in Erlangen, machte er 1779 sein Examen. Alsdann fing er an eigene Bücher zu publizieren, z.B. das Apotheker-Lexikon und die standartisierte Arzneimittellehre. Da er ständig im Konflikt mit Apothekern und Ärztekollegen stand, folgte eine Odyssee durch mehrere deutsche Städte: 81 Gommern, 84-89 Dresden, 89-91 Leipzig. 1791 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Mainz. 92 Georgenthal, 93 Mühlhausen, 94 Göttingen, 95 Bad Pyrmont, 96-99 Braunschweig/Wolfenbüttel, 01 Eilenburg, 03 Wittenberg, 04 Dessau, 05 Torgau, 21-35 Köthen, 35-43 Paris.
Der berühmte Selbstversuch mit der Chinarinde zur Behandlung von Wechselfieber brachte ihn auf die Idee Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen (similia similibus currentur).
Aber auch bei berühmten Ärzten, wie Hippokrates oder Paracelsus, sowie im 4. Buch Moses Kap. 21 und im Buch Hiob findet man Ansätze zu dieser ganzheitlichen Heilmethode. Der Begriff der Homöopathie setzt sich aus den griechischen Wörtern homois und pathos (ähnlich und leiden) zusammen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit, wurde eine Arzneimittelprüfung am Gesunden durchgeführt, und die auftretenden Symptome in der Materia Medica festgehalten. Hahnemann wollte aber auch mit hochgiftigen Mitteln wie Arsen und Quecksilber Arzneimittelprüfungen durchführen.
Dazu nahm er einen Teil eines Giftes und verdünnte es mit 10 Teilen Wasser/Alkohol, nahm es ein, aber nichts passierte. Er verdünnte weiter und weiter, aber immer noch passierte nichts. Bis heute ist nicht geklärt wie er auf die Idee kam die Mittel durch heftige Schüttelschläge zu dynamisieren, möglicherweise durch seine tiefe Einsicht in die Metaphysik, aber das Ergebnis gab ihm recht. Die potenzierten und dynamisierten Mittel wurden dadurch immer weniger giftig und gleichzeitig wirksamer. Im Jahre 1810 veröffentliche Hahnemann den Organon (Werkzeug), ein Buch in dem er darlegte, was bei einer homöopathischen Behandlung zu berücksichtigen ist. Im §9 beschrieb er die Lebenskraft als die in allem wohnende Kraft, welche im Falle einer Krankheit als Störung dieser, im feinstofflichen und nicht materiellen Sinne anzusehen ist. Der §153 im Organon, weist er darauf hin, das der Heilkünstler bei der Gewichtung der Symptome vorurteilsfrei und unter Berücksichtigung der schwächer einzuordnenden Allgemeinsymptome, wie Mattigkeit, Fieber, Übelkeit u. a. bewerten möge.
In den §§ 1 – 70 werden die theoretischen, in den §§ 71 – 210 die praktischen Grundlagen erklärt. Als Hahnemann im hohen Alter von 88 Jahren (02.07.1843) in Paris stirbt, war er gerade hier mit der Entwicklung seiner Q – bzw. LM – Potenzen (1 : 50000) beschäftigt. Paris war für ihn sozusagen das „Tor zur Welt“. Wie und warum er nach Paris gelangte, finden Sie in dem Buch: Eine homöopathische Liebesgeschichte.